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Die Elbe im August 2002 im Landkreis Wittenberg
Pretzscher Schloß von Mauken aus gesehen
sieht romantisch aus-war es aber wirklich nicht!
Rückblick
Der 18.August 2002 wird wohl in die geschichtliche Zeittafel unserer Heimatstadt Pretzsch als ein schlimmer Tag,aber schließlich auch als ein Tag der Dankbarkeit eingehen.
Die Fluten der Elbe näherten sich mit enormer Geschwindigkeit und in bisher nie gekannten Ausmaßen dieser Stadt und der gesamten Region.Auf dem Weg zu uns nur Verwüstung,Schmerz und Leid!
Für uns,die wir an der Elbe leben,sind Hochwasser in jedem Jahr nichts besonderes.Aber dieses Hochwasser im August 2002 machte uns ängstlich und selbst die alten Pretzscher können sich an vergleichbare Frühjahrs-und Herbstfluten kaum erinnern.
Ganze Dörfer und Städte mußten evakuiert werden.Was sich Familien in Jahrzehnten aufbauten,wurde in nur wenigen Stunden zerstört.Ein Fluß wehrt sich gegen das,was wir Menschen ihm angetan haben!Und unsere Stadt wehrte sich gegen einen wütenden Fluß,die Menschen dieser Stadt haben sie zu keiner Sekunde den drohenden Fluten preisgegeben-und es gab an diesem 18.08.2002 ganz,ganz kritische Momente!Fast übermenschliche Anstrengungen wurden von den vielen tausenden Helferinnen und Helfern ertragen.Alle gingen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit,leisteten bei hochsommerlichen Temperaturen fast übermenschliches.Wir hätten uns wohl vor der herannahenden Flut kaum wehren können,wenn nicht Menschen aus allen Teilen des Landes zu uns nach Pretzsch gekommen wären,um mit uns Schulter an Schulter unsere Heimatstadt vor dem größten Unglück seiner über 1020-jährigen Geschichte zu bewahren.
Dank gebührt allen Helfern.Sowohl den Menschen,die bei gleißender Sonne im Betonwerk Winkler Sandsäcke befüllten,den Transporteuren,die diese kostbare Fracht zu den Brennpunkten an die Deiche brachten,den Soldaten der Lufttransportgruppe Holzdorf sowie den vielen unsichtbaren,aber genauso wichtigen Helfern aus Gastronomie-und Hotelwesen,die Speisen und Getränke für die Deichbauer kostenlos zur Verfügung stellten.
Es konnte leider nicht verhindert werden,daß mehrere Familien in unserer Stadt durch das Hochwasser viel verloren haben,aber Dank der enormen Spendenbereitschaft und Hilfe der Mitbürger haben auch sie wieder den Weg in die Normalität gefunden.
Die Elbe ist in ihr Flußbett zurückgekehrt und fließt wieder friedlich an unserer Heimatstadt vorbei.
Verzeihen wir dem Fluß,der zu unserer Stadt gehört,der uns ängstlich machte und viel Leid hinterließ!
Aber jeder Mensch,jedes Lebewesen wehrt sich,wenn man ihm Unrecht antuen will.Hat unsere Elbe nicht auch das Recht,sich gegen ihr angetanes Unrecht zu wehren?!?
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